Sachverhalt:

Im Herbst 2021 wurde in der Straße Rüssend in Taaken eine Unterschriftensammlung für die Einrichtung von Bodenschwellen durchgeführt. Initiiert und durchgeführt wurde dies durch einige der Anwohner, die trotz Einrichtung der 30er Zone deutlich überhöhte Geschwindigkeiten des Verkehrs bemängeln.

Die Straße ist eine Gemeinde-Verbindungsstraße nach Benkel, sehr schmal (einspurig befahrbar) und wird zusätzlich zum Anwohner- und Durchgangsverkehr mit landwirtschaftlichem Verkehr befahren.

Vom 17.03.21 bis 25.04.2021 wurde dort für knapp 6 Wochen eine Verkehrsmessung, mit der aus Sottrum geliehenen Tafel, durchgeführt.

Die maximale Geschwindigkeit lag bei 106 km/h, die mittlere bei 27 km/h. Für eine 30er Zone ein guter Wert, aber das Gerät erfasst ebenfalls Radfahrer und Fußgänger deshalb muss diese Zahl mit Vorsicht betrachtet werden.

64,5% aller gemessenen Verkehrsteilnehmer sind unter 30km/h gefahren bzw. gegangen. Knapp  24,7 % hatten eine Geschwindigkeit von 31-40 km/h, demnach sind im Messzeitraum 10,8 % der Verkehrsteilnehmer deutlich zu schnell gewesen (ab 41 km/h).

Diese Zahlen und der überwiegende Wunsch der Anwohner wurde mit der Verkehrsbehörde besprochen. Die sieht einen Ausbau der Straße mit Bodenschwellen sehr kritisch. Die Bodenschwellen verursachen einen großen Lärm durch abbremsen, überfahren und anfahren und verringern die Geschwindigkeit auch nicht deutlich unter 30 km/h. Außerdem teilte mir der Mitarbeiter mit, dass am 09.11.2021 die Polizei mit einem Messwagen vor Ort war, allerdings nach 1 Stunde noch kein einziges Fahrzeug messen konnte. Der Einsatz wurde dann abgebrochen.

Die bewährtesten Maßnahmen sind neben einer Verschwenkung z.B. durch gekennzeichnete und bepflanzte Kübel (die im Rüssend aber auf Grund der Straßenbreite so nicht machbar sind) regelmäßig wiederkehrende Messungen mit einer Tafel. Dadurch wird der größte Effekt erzielt, außerdem sammelt man weiter Daten über die tatsächliche Nutzung.

Unser Ingenieurbüro habe ich trotz der Empfehlung der Straßenverkehrsbehörde um eine Kostenschätzung für eine entsprechende Maßnahme gebeten. Leider wurden in den letzten Jahren nirgendwo mehr Bodenschwellen errichtet, so das keine Kostenschätzung abgegeben werden kann. Auch das Ingenieurbüro IWU hat von einer solchen Baumaßnahme abgeraten

mit den gleichen Begründungen. Eine Kostenermittlung kann nur mit einer kostenpflichtigen Einholung von Angeboten vorgenommen werden. Auch in den umliegenden Gemeinden wurden keine Schwellen errichtet, wo man die Baukosten erfragen könnte. Oftmals wurden nur welche zurückgebaut.
 

Der Rat der Gemeinde Reeßum beschließt die anzuschaffende Verkehrsmesstafel vermehrt in der Straße „Rüssend“ einzusetzen. Hierdurch soll nachhaltig Einfluss auf die Geschwindigkeit genommen werden und weitere Daten zur Intensität des Verkehrs gesammelt werden.