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Vorlage - GS/2022/064 MV
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Sachverhalt:
Der Niedersächsische Weg ist eine in dieser Form bundesweit einmalige Vereinbarung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik. Das Papier verpflichtet die Akteure, konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz umzusetzen.
Es ist ein umfassendes Arbeitspaket. Zum Niedersächsischen Weg gehören zum Beispiel:
- Breitere Gewässerrandstreifen - also Uferbereich von Gräben und Flüssen - nicht düngen oder Pflanzenschutz aufbringen.
- Reduktion chemischer Pflanzenschutz - neue Spritztechnik einsetzen
- Biotopverbund auf 15 Prozent der Landesfläche bzw. 10 Prozent der Offenfläche
- Mehr Landschaftselemente wie Hecken, Baumreihen, Alleen
- Vertragsnaturschutz: Wiesenvögel (Birkhuhn, Fasahn), Insektenschutz, Lerchenfenster
- Mehr ökologische Beratung für Landwirte
- Aktionsprogramm Insektenvielfalt
- Biodiversität in den Wäldern der Nds. Landesforsten (NLF): Mehr Bäume die über 100 Jahre alt werden; bei der Holzentnahme auf Säugetieren und Vögel achten
- Im Solling entsteht ein 1000 ha großes Wildnisgebiet bis 2028
- Bis 2025 wird der Anteil des Ökolandbaus auf zehn Prozent wachsen, die Marktentwicklung muss berücksichtig werden.
- Klimaschonende Bewirtschaftung (Moorgebiete)
Mit dem Niedersächsischen Weg sichert die Politik den Landwirten zu, dass diese geforderten Leistungen auch honoriert werden. Der erste wichtige Schritt zur Finanzierung des Niedersächsischen Weges wurde mit dem Haushaltsplan 2021 vorgenommen: 120 Millionen Euro wurden darin dem Sondervermögen Wirtschaftsförderfonds Ökologischer Bereich zugeführt. 350 Millionen Euro sollen in den Jahren 2021 bis 2024 für den Artenschutz bereitgestellt werden. Das heißt: Mehr als 100 Millionen Euro stehen jährlich zur Verfügung.
Die anliegenden Unterlagen gebe ich zur Kenntnis. Es ist in den kommenden Fachausschusssitzungen zu beraten, ob auf dieser Grundlage auch Maßnahmen in der Gemeinde Sottrum umgesetzt werden können.
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